Hab’ Spaß beim Fahren!
Emotion & Dynamik
Elektromobilität kann man nicht erklären, man muss sie selbst „erfahren“. Denn Autofahren ist nicht nur "von Ort zu Ort kommen" – es ist auch Emotion, Spaß und Dynamik. Und genau hier liegt die Stärke des E-Motors. Anders als der Verbrenner, drückt der E-Motors in jeder Situation praktisch mit dem gleichen Drehmoment, auch schon aus dem Stand. Darum braucht ein Elektroauto auch kein Schaltgetriebe. Dies bietet ein faszinierend dynamisches Fahrverhalten, das Elektromobilisten so schätzen – konstante Power ohne Lärm und Kupplung. Aber wie gesagt, das kann man nicht beschreiben, nur selbst erfahren.
Idealisierter Drehmomentverlauf E-Motor vs. Verbrenner
- Der E-Motor drückt schon aus dem Stand mit maximaler Kraft (N für Newton) bzw. maximalem Drehmoment (Nm für Newtonmeter) auf die Achse. Er bietet damit eine deutlich spontanere Beschleunigung als der Verbrenner. Das ärgerliche „Abwürgen des Motors”, das wir vom Verbrenner kennen, ist hier nicht möglich.
- Bei höheren Drehzahlen nimmt das Drehmoment des E-Motors ab. Die Leistung (früher PS, heute kW für Kilowatt) bleibt aber in einem weiten Drehzahlbereich konstant und man benötigt (je nach Auslegung des E-Motors) bis über 100 km/h noch kein Schaltgetriebe. Daher sind Elektroautos meist auf eine Maximalgeschwindigkeit von etwa 130 bis 160 km/h limitiert.
- Verbrenner entfalten ihr Drehmoment erst mit höheren Drehzahlen und haben ein enges Kraft-Leistungs-Maximum oftmals zwischen 2000 und 4000 Umdrehungen pro Minute. Daher braucht der Verbrenner ein Schaltgetriebe, um die Drehzahl im richtigen Bereich halten zu können.
Gut zu wissen
Elektroautos haben aus dem Stand eine hohe Beschleunigung, zeigen aber bei höheren Geschwindigkeiten Schwächen. Aus technischen Gründen ist die Maximalgeschwindigkeit daher meist auf die Richtgeschwindigkeit von 130 hm/h ausgelegt.
Verbrenner sind im Stand zunächst kraftlos und benötigen Kupplung und Getriebe. Die Endgeschwindigkeit liegt jedoch meist deutlich über dem E-Motor, was sich allerdings aufgrund von Geschwindigkeitsbegrenzungen paktisch nur noch in Deutschland auszahlt.
Entspannung
Der E-Motor drückt schon aus dem Stand mächtig an, bietet ein sehr dynamisches Fahrverhalten und zeichnet dem Fahrer oftmals ein spontanes Lächeln ins Gesicht. Dennoch versichern die meisten Elektromobilisten, dass man E-Fahrzeuge deutlich entspannter und ruhiger fährt als Verbrenner. Eigentlich ist es weithin unklar, warum das so ist. Möglicherweise liegt das an dem geräuschlosen Gleiten des E-Fahrzeuges, an dem Beschleunigen und Bremsen nur über das "Strom-Pedal" oder an dem guten Umweltgewissen. Die Praxiserfahrung zeigt auf jeden Fall, elektrisch fährt man entspannter, baut weniger Unfälle und bekommt oftmals günstigere Kfz-Versicherungen.
Gut zu wissen
Mittlerweile bieten manche Versicherungen günstigere Haftpflicht-Tarife für E-Fahrzeuge an. Denn „Elektromobilisten fahren oftmals entspannter und auffällig unauffällig”.
Bezahlmethoden
Viele Ladevorgänge erfolgen zu Hause. Aber was ist auf Reisen oder wenn man keinen eigenen Stellplatz hat? Dafür gibt es mittlerweile mehr als 40.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland, davon 11.000 alleine in Bayern. Darunter sind rund 15% DC-Schnelllader, die vorwiegend an Autobahnen und Verkehrsknotenpunkten stehen.
An Rathäusern oder Einkaufszentren wird Ladestrom oftmals noch kostenfrei abgegeben. Kostenpflichtige Ladevorgänge werden meistens über so genannte Ladekarten gestartet, die man von diversen Mobilitätsanbietern erhält.
Wie beim Handy reichen die Tarifstrukturen von der Flatrate für Vielfahrer bis hin zu Einzelabrechnungen ohne Grundtarif für Seltenlader. Auch das Roaming hat man sich vom Handy abgeschaut. Je nach Abdeckung der "EMP“ (E-Mobilitäts Provider) kann man heute mit einer Ladekarten über 80% aller öffentlich zugänglichen Ladesäulen in Bayern nutzen. Und wenn das Roaming mal nicht funktioniert, ist seit 2016 an allen öffentlichen Ladesäulen zumindest ein vertragsfreies Laden vorgeschrieben, beispielsweise EC-Karte, PayPal, Bargeld, App-Lösungen oder Telefon. Diese so genannten AdHoc-Ladevorgänge sind zwar oftmals etwas teurer, aber man bekommt immer Ladestrom und bleibt nicht liegen.
Gut zu wissen
Mobilitätsanbieter, auch so genannte „EMP“ (E-Mobilitäts Provider), sind Dienstleister, Energieversorger oder Unternehmen, die Ladestrom sowie weitere Mobilitätsangebote verkaufen.
Urlaub unter Strom
E-Fahrzeuge sind alltagstauglich – mehr als ausreichende Reichweite, komfortables Laden über Nacht, einfach im Handling und doch dynamisch. Und wenn man im Alltag etwas nachladen möchte, dann sind die heute üblichen Ladeleistungen beispielsweise am Supermarkt meist völlig ausreichend. Denn die Hauptmahlzeit bekommt das E-Auto oftmals über Nacht.
Aber was ist mit der Urlaubsfahrt? Hier sollte es deutlich schneller gehen. Daher stehen die Schnelllader mit über 50 kW und Superschnelllader mit über 125 kW meist auch an Autobahnen und Verkehrsknotenpunkten. Dennoch muss man auch hier üblicherweise mit rund 30 Minuten für eine Vollladung rechnen.
Gut zu wissen
Nachdem auch Schnellladen seine Zeit braucht und öffentliches Laden meist teurer ist als zu Hause, wird man in vielen Fällen nur so lange laden, dass der Strom bis zum Ziel reicht. Faustformel für die Ladezeit pro 100 km:
Ladezeit in Stunden = Verbrauch [kWh/100km] geteilt durch tatsächliche Ladeleistung [kW]
Beispiel:
Fahrzeugverbrauch: 20 kWh/100 km
Tatsächliche Ladeleistung (niedrigerer Wert von Säule und Fahrzeug): 80 kW
20 kWh/100km 20
Ladezeit = ----------------- = --- Stunden für 100 km = 0,25 Stunden für 100 km = 15 Minuten für 100 km
80 kW 80
Erfahrene Elektromobilisten planen ihre Urlaubsfahrt so, dass die Ladeweile auf ohnehin sinnvolle Pausen fällt, beispielsweise zum Mittagessen oder Nachmittagskaffee. Das gibt Power für das Fahrzeug und den Fahrer. Auch Unfälle durch Übermüdung und Unachtsamkeit können dadurch erfolgreich reduziert werden.
E-rleben
„Eigentlich wollte ich so ein E-Auto schon immer mal ausprobieren. Leider hatte ich dafür noch nie Zeit.“ Diese Ausrede gilt nicht mehr. Denn zunehmend bieten beispielsweise Hotels oder Urlaubsorte E-Fahrzeuge zum Ausprobieren an, vom Pedelec bis zum E-Pkw. Und wo hat man mehr Zeit als im Urlaub? Eine gute Gelegenheit also, um Elektromobilität persönlich zu erfahren. Und wer auf Nummer sicher gehen will, kann ja schon bei der Reservierung die Möglichkeit für ein E-Carsharing erfragen. Denn was ist entspannender, als geräuschlos, abgasfrei und doch dynamisch über Berge und durch Felder zu gleiten?
TIPP: Eine stattliche Auswahl an E-Fahrzeugen und einer der Vorreiter in Sachen Elektromobilität und Reduzierung des CO2-Verbrauchs je Gast ist das Bio Hotel Eggensberger in Hopfen am See bei Füssen.
Gut zu wissen
Einige Hotels verfügen über einen eigenen emobilen Fuhrpark! Vom E-Bike bis zum sportlichen E-Flitzer lässt sich hier alles ausprobieren. Bei der Anreise mit der Bahn werden u.a. auch kostenlose Transfers von und zum Bahnhof angeboten.
E-Alpenstraße
Mit dem vom Bayerischen Staatsministerium geförderten Projekt der „Emobilisierung der Deutschen Alpenstraße“ hat sich der Bayerische Fernwege e.V./Sparte Deutsche Alpenstraße zum Ziel gesetzt, die Deutsche Alpenstraße mit ihren bayerischen Originalen umweltfreundlich erlebbar zu machen. Schwerpunkt des Projektes ist die Entwicklung eines nachhaltigen, ökologischen Reiseerlebnisses durch die Bayerischen Alpen. Neben Verdichtung der Ladeinfrastruktur geht es auch um Verleihmöglichkeiten und die klimaneutrale Anreise mit der Bahn.
Auch die Themenbereiche Informationsaufbereitung und Innenkommunikation sind wichtige Meilensteine für den nachhaltigen Erfolg dieses Projektes: Durch die Einbettung des Ladeatlas Bayern auf der Webseite der Deutschen Alpenstraße wird eine nahtlose Informationsdichte von verfügbaren Ladepunkten entlang der ältesten Ferienstraße Deutschlands gewährleistet.
Laden auf der E-Alpenstraße
Unter der Website der Alpenstraße ist unter anderem der Ladeatlas Bayern eingebunden, der live alle Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum entlang der Ferienstraße aufzeigt.
E-Urlaub Tipps
Fast alle Partnerhotels der Deutschen Alpenstraße bieten Lademöglichkeiten für Gäste. Neben den zahlreichen kulturellen, landschaftlichen und kulinarischen Höhepunkten gibt es auch einige zum Thema Energie und Umwelt:
- In Kochel am See ist der Besuch des Walchenseekraftwerks fast schon Pflicht.
- Ein Wanderweg, der gleichzeitig Körper und Seele sowie ein ganzes Dorf mit Energie versorgt https://www.energiewanderweg.de/ in Kiefersfelden
- Bergbahnbetreiber und Stromerzeuger durch Wasserkraft: Der oberbayerische Ausflugsberg lockt mit viel interessanter Geschichte gleich von zwei Seiten.
Urlaubsregionen
Immer mehr Urlaubsregionen entdecken die Elektromobilität als attraktiven Mehrwert für Touristen, sei es in Form von Ladeinfrastruktur für die Elektrofahrzeuge oder E-Sharing Angebote.
Möchtest Du Deinen nächsten Urlaub in Bayern "unter Strom" verbringen? Hier ein paar Ideen:
- Sonnenwald Bayerischer Wald
- Erlebnis Ochsenkopf
- Im Naturpark Ammergauer Alpen können Gäste entspannt E-Fahrzeuge über das Projekt e-ALOIS leihen. Wer zudem noch bei einem Betrieb übernachtet, der an der Gästekarte Königscard teilnimmt, kann je Aufenthalt ein E-Auto kostenlos für 3 Stunden testen.
- Touremo – das eMobil Magazin
Viele Elektromobilisten wählen ihre Hotels nach Lademöglichkeiten aus, um wie gewohnt über Nacht laden zu können. Auch wenn immer mehr Hotels Lademöglichkeiten haben, bieten klassische Urlaubs-Suchmaschinen diese Filterfunktion oftmals noch nicht an. Hier entstehen bereits neue Portale speziell für "E-Hotels", z. B. Emobilhotels.de.